Die Glutenunverträglichkeit ist auch unter den Bezeichnungen Zöliakie oder einheimische Sprue bekannt. Es handelt sich dabei um eine entzündliche Erkrankung der Darmschleimhaut. Bei an Glutenunverträglichkeit leidenden Menschen sind die Zotten im Dünndarm geschädigt, so dass vor allem Gluten unverdaut bleibt und zu anhaltendem Durchfall, der sogenannten Diarrhoe oder Diarrhö, führt. In der Folge entstehen enorme Gewichtsabnahmen und ein Zusammenbrechen des Wasserhaushaltes im Körper. Wird die Krankheit nicht erkannt, kann sie im schlimmsten Falle bis zum Hungertod führen.
Das Phänomen der Glutenunverträglichkeit ist, dass sie kommt und geht. Dies bedeutet, dass es Phasen im Leben eines an Glutenunverträglichkeit leidenden Menschen geben kann, in denen er aufgrund einer regenerierten Darmschleimhaut Gluten zu sich nehmen könnte. Allerdings raten Ärzte dringend zu einer lebenslangen glutenfreien Ernährung, da selbst kleinste Mengen dieses Stoffes die Darmschleimhaut sofort erneut schädigen können.
Gluten ist ein Eiweißkleber, der in den Hauptgetreidearten wie Weizen, Roggen, Hafer, Gerste und Dinkel vorkommt. Gefährlich ist die versteckte Form von Gluten in angedickten Saucen, zahlreichen Süßigkeiten und Fertigprodukten.
Woher eine Zöliakie, also die Glutenunverträglichkeit, kommt, ist schwer definierbar. Ein angegriffenes Immunsystem kann dabei ebenso eine Rolle spielen wie die Tatsache, dass Glutenunverträglichkeit vererblich ist. Häufig geht die Zöliakie auch mit einer Laktoseintoleranz einher. Einen gewissen Schutz gegen die Vererbung bietet ein möglichst langes Stillen im Babyalter. Danach sollte zunächst Sojamilch verabreicht werden. Es ist daher empfehlenswert, dass junge Mütter schon während der Schwangerschaft ihren Gynäkologen auf eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) hinweisen und nach der Geburt ihres Babys den Kinderarzt informieren.
Eine eindeutige Diagnose der Glutenunverträglichkeit kann durch die Entnahme einer endoskopischen Gewebebiopsie gestellt werden. Diese wird meist ambulant durchgeführt. Ständiger Durchfall (Diarrhöen) und Krämpfe lassen auf eine Glutenunverträglichkeit schließen, vor allem dann, wenn Patienten ausschließlich das klassische Brot aus Weizen und Roggen zu sich nehmen. Permanenter Durchfall schwächt den Körper sehr schnell und kann zu einem rasantem Gewichtsverlust führen. Bei derartigen Anzeichen sollte daher schon nach wenigen Tagen ein Arzt konsultiert werden.
Glutenunverträglichkeit ist nicht medikamentös heilbar, auch gibt es keine wirksamen Hausmittel zu ihrer Bekämpfung. Dennoch ist sie durch den kompletten Verzicht glutenhaltiger Lebensmittel sofort in den Griff zu bekommen und ermöglicht mit der richtigen Ernährung ein völlig normales Leben.
Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) bedeutet, auf alles zu verzichten, das in üblichen Bäckereien angeboten wird. Vorsicht ist zudem auch in Restaurants geboten, da dort viele Gerichte mit Getreidebindern angereichert werden. Auch die klassische Form der Pizza, von Nudeln, einer Lasagne oder die Brezel vom Stand sollten von Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit strikt gemieden werden. Welche Ersatzprodukte es hierfür jedoch bereits gibt, erfahren Sie weiter unten.
In den letzten Jahren ist eine bunte Vielfalt an glutenfreien Produkten in Reformhäusern, Bioläden und Drogerien auf den Markt gekommen. Sie sind am Symbol einer durchgestrichenen Ähre leicht zu erkennen. Auch Kuchenbackmischungen für Glutenunverträglichkeit sind heute längst keine Seltenheit mehr.
Folgende glutenfreie Produkte gibt es bereits:
- Unterschiedliche Brotsorten und Brötchen
- Müsli/Müsliriegel
- Kekse
- Brezel
- Muffins
- Nudeln
- Pizzateig
- Lasagneblätter
... und viele weitere Kostbarkeiten, die das Leben mit einer Glutenunverträglichkeit bereichern.
Zahlreiche Unternehmen haben sich auf die Herstellung glutenfreier Produkte spezialisiert. Zu diesen zählen beispielsweise die Firmen
- Hammermühle
- Schaer
- Schnitzer
- 3 Pauly
- Glutano
- Almondy.
Der Demeter e.V. bietet zum Teil frisch gebackenes, glutenfreies Brot in Bioläden an.
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